Die unfreiwillige Verwandlung – Teil 2

2. Erwachen

Als ich zu mir kam tapste ich wieder auf vier Pfoten und dadurch dass es Licht gab wusste ich das ich mich in einem Kellerraum befand. Die einzige Tür in diesem Raum war geschlossen und als Wolf konnte ich nicht einmal die Klinke benutzen.

Also perfekt ich war gefangen. Ich werde hier nicht lebend raus kommen, was konnte ich denn machen? Erst jetzt sah ich dort wo ich gelegen hatte meine Sachen. Na die sahen nun aus als wenn man die nicht wieder tragen konnte. Komplett zerrissen.

Ich schnupperte an meinen Sachen und nahm einen unbekannten Geruch wahr. Ich konnte ihn nicht zuordnen aber wenn mich nicht alles täuschte dann konnte das nur bedeuten, dass dieser Geruch einem anderen Wolf zugeordnet werden konnte.

Dachte ich mal so warum nicht. Ich wusste sowieso fast nichts, also was sollte es. Es ergab alles kein Sinn. Warum wurde ich gebissen? Warum? Und zum ersten Mal jaulte ich vor lauter Schmerzen auf und dann lief ich in die Ecke zu meinen Sachen und legte mich auf sie.

Irgendwann fing die Rückverwandlung an und komisch wie schon das erste Mal war diese weniger schmerzhaft als die Verwandlung in einen Wolf aber warum hatte ich bei der ersten Verwandlung nichts gemerkt.

Ich verstand es nicht. Jedenfalls lag ich bald darauf nackt auf meinen Sachen und weil mir bald ziemlich kalt wurde zog ich das zerrissene Hemd und die Hose notdürftig an um wenigsten etwas Warmes an zu haben.

Kurz darauf hörte ich wie die Tür aufgemacht wurde und dann stand ein Mann und sah mich an. Er musste so um die Dreißig sein oder etwas älter, sein Haar war Schulterlang und Schwarz.

Seine Augen sahen belustigt zu mir aber auch mit einer gewissen Traurigkeit. In seinen Händen hielt er ein paar Sachen. Langsam kam er auf mich zu und als er bei mir war hockte er sich hin und legte die Sachen ab.

„Hier zieh Dir das an, die Sachen sollten passen.“

Ich stand langsam auf und fing an meine Sachen wieder auszuziehen um dann in die anderen zu schlüpfen. Nachdem ich sie angezogen hatte drehte ich mich zu dem Mann. Er sah mich von unten nach oben an und nickte.

„Na schön dann komm mit hoch, dort können wir in Ruhe reden.“

Er ging vor und ich folgte ihm. Es folgte ein Gang der zu einer Treppe nach oben führte. Als wir oben ankamen lehnte an der linken Seite der Tür derjenige der mich hierher gebracht hatte.
Er sagte kein Wort und sah mich grimmig an. Was hatte ich ihm bloß getan das er mich so ansah als ob ich ein elendiges Insekt sei. Aber ehe ich weiter darüber nachdenken konnte nahm mich der andere an die Hand und zog mich weiter.

Kurz darauf betraten wir einen Raum der nach der Einrichtung zu urteilen, als Arbeitsraum genutzt wurde. Darauf wies der große Schreibtisch sowie die Regale die an der Wand standen hin. In den Regalen standen diverse Ordner.

Auf dem Schreibtisch lagen auch Ordner und ein Haufen Blätter. Was auf diesen stand konnte ich nicht entziffern.

„Setz Dich!“, forderte der Mann auf und schob mir den Stuhl der vor dem Schreibtisch stand zu. Vorsichtig setzte ich mich auf den angebotenen Stuhl und aufgrund meiner aufkommenden Panik wurde ich jetzt erst richtig nervös.

Der Mann hatt in der Zeit den Schreibtisch umrundet und sass mir nun gegenüber.

„Ähmm entschuldige erstmal die nicht ganz nette Entführung aber anders kamen wir nicht an Dich ran. Mein Name ist Rian und bin der Alpha … ähmm Anführer dieser Gruppe.“

Ich sah kurz auf um dann sofort wieder auf meine Hände zu schauen.

„Ich komme mal gleich auf den Punkt. Du hattest eine nicht angenehme Begegnung mit einer Person aus meinem Rudel. Dieser jemand hat Dich ungefragt gebissen und Dich zu etwas gemacht das ich leider nicht rückgängig machen kann. Wie ich sehen konnte, hast Du die Verwandlung schon durchgemacht.“

Er hörte auf zu reden und ich spürte wie er mich anstarrte und auf eine Reaktion von mir wartete.

„Ja was Sie eben sagen stimmt.. Ich habe so was von eine scheiß Angst und…“

Ich merkte wie meine Augen anfingen zu brennen und die ersten Tränen meine Augen verließen. Ich hörte wie der Mann aufstand und kurz darauf vor meinem Stuhl auf dem ich saß stand.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter und drückte leicht zu.

„Steven es tut mir leid und wenn ich könnte würde ich es rückgängig machen. Das geht aber leider nicht.“

„Wer.. wer hat mich gebissen?“, flüsterte ich.

„Er wird gleich da sein. Dann kann er gleich selber diese Frage beantworten.“

„Was passiert jetzt mit mir?“

Ich sah mich schon als Bambi verkleidet sterben, oh wirklich mein Leben ist am Arsch.

„Tja eine gute Frage. Da Du nicht gefragt und auch nicht darauf vorbereitet wurdest in einem Rudel zu leben, kann ich Dir erst einmal nur anbieten, dass ich Dir beibringe, die Verwandlung in einen Wolf zu steuern. Die Entscheidung in meinem Rudel einzutreten, kann ich nicht erzwingen, aber ich werde Dir alles beibringen und erklären um Dir die Entscheidung zu erleichtern.“

Bevor er seinen Satz beendet hatte hörte ich im Hintergrund die Tür aufgehen und dann wieder schließen. Die Person kam auf uns zu und blieb kurz vor uns stehen. Da ich immer noch auf den Boden starrte sah ich nur die Schuhe von der Person.

Es waren Sneakers in den Farben Weiß und Neongrün. Langsam schaute ich auf und sah mich einer unbekannten Person gegenüber. Er war der Wahnsinn, wenn ich den Typ auf einer Skala eins bis zehn ein teilen müsste dann definitiv eine Zehn.

Na ja gut, mir sagte man auch nach, dass ich ein echt attraktiver Typ sei, das stimmte ja auch da ich regelmäßig Sport trieb und meine Eltern im Keller einen großen Trainingsraum besaßen mit diversen Trainingsgeräten.

Tja und diese Zehn sah nun recht unruhig zu mir hin. Vorsichtig sah ich ihn an, aber erkennen tat ich diese zehn nicht. Seine Augen fixierten mich gerade zu und ich konnte dem Blick nicht standhalten.

„Fabi, was hast Du Dir gedacht?“

Rian war wütend, das konnte man aus der Stimmlage heraus hören.

„Ich …ich wollte das nicht..“

Na super, er wollte das nicht und ich musste damit zurechtkommen, auf vier Pfoten zu laufen und dazu kam noch das mein ganzes Leben in ein einziges Chaos verrauchte.

„Sorry aber was heißt du wolltest das nicht? Kannst Du Dir vorstellen wie das ist, wenn Du aufwachst und plötzlich zwei Schwänze siehst….“

Oh Gott, nein, ich glaube ich habe jetzt etwas übertrieben. Mein Gesicht glühte und Rian zu dem ich gerade sah, grinste mich frech an.

„Na wenigstens konntest Du das erkennen…“, lachte er los.

„Ja und das ich mir mein Schwänzchen auch abschlappere, das ist dann wohl inbegriffen..“

Scheiße was sage ich da. Mein Gott mein loses Mundwerk war wirklich das letzte. Nummer zehn zu dem ich blickte, grinste mich frech an.

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1 Kommentar

    • Gerd auf 3. Januar 2016 bei 20:02

    Interessante Geschichte und der Humor den ich liebe.
    Frei nach dem Motto: “warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er es kann”

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