Von Zwergen und Wichteln – Teil 10

­­­Von Kleinen und Großen – Weihnachtsmarkt

Pünktlich um sieben Uhr geht der Wecker, immer noch das krähende Ungeheuer, das ich so gar nicht liebe. Thomas hat versprochen, das wir in Österreich einen anderen Wecker kaufen, wo nicht so ätzende Geräusche abgibt.

 Er hat gemeint, vielleicht finden wir ja was mit MUH, also eine Kuh als Wecker oder so was. Ich hoffe immer noch, dass ich das verhindern kann.

Der letzte Schultag ist angebrochen und heute steht der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt an. Wir wollen uns alle um neune am Westeingang des Weihnachtsmarktes treffen und Hiltrud hat noch mal ausdrücklich die Pflicht zum Erscheinen unterstrichen.

Nach ein paar zärtlichen Küssen von meinem Kleinen bin ich dann auch munter und freu mich auf die gemeinsame Dusche. Ich schmuse über seine Augen, seine Nase hin zu seinen wunderschönen Lippen und spiel dann mit seiner Zunge fangen.

 Ein leichtes Ziehen an und in meinem Po erinnert mich an unseren gestrigen Abend, der geprägt war von Liebe und Zärtlichkeit und erstem richtigen Sex zwischen uns beiden.

Sicher wollt ihr wissen, wie der gestrige Abend noch so verlaufen ist. Na ja, was soll ich sagen, es war sehr schön, aber auch für mich auf Grund seiner doch mehr als üppigen Ausstattung Anfangs nicht so einfach und auch mit Schmerzen verbunden, aber nach ein paar Minuten war es dann doch nur noch geil.

 Er ist lieb und einfühlsam und hat mich sehr glücklich gemacht, auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, das noch ein Stück von ihm in mir steckt. Heute Morgen ziept es immer noch und es wird wohl auch noch ein paar Tage und etwas Üben erfordern, bis ich mich an das kleine U-Boot gewöhnt habe.

Später habe ich mich dann genau so lieb und zärtlich revanchiert und danach waren wir eigentlich nur noch groggy, aber richtig zufrieden und sind eng aneinander gekuschelt eingeschlafen. Ich hoffe nur, dass Carola mein Stöhnen nicht gehört hat, aber ich befürchte, das war sogar noch zwei Häuser weiter zu hören. Kein Wunder bei so einem Ding, wie es mein Kleiner spazieren trägt.

„Duschen?“, frag ich, nachdem ich seine Morgenlatte an meinem Hüftknochen spüre. „Gerne, mit dir ganz besonders gerne, mein großer Schatz“, sagt er und guckt mich ganz lieb an. „ Nur Duschen?“, frag ich mit einem süffisanten Grinsen.

 „ Mal sehen, lass dich überraschen“, sagt er und grinst verschmitzt, „auf geht’s, der frühe Vogel fängt den Wurm.“ „Von dir lass ich mir gerne den Wurm fangen“, sag ich und wälze mich aus dem Bett.

Im Bad angekommen entledigen wir uns der Shorts, die wir zum schlafen angezogen hatten und steigen beide in die große Dusche. Als das Wasser läuft, dreht er sich zu mir und schmiegt sich seitlich an mich, ergreift mein Glied und schiebt die Vorhaut weit zurück. Zärtlich wäscht er die Eichel und den Schaft und geht dann ihn die Knie.

Seine Lippen umschließen mich und seine Zunge spielt an dem Bändchen unterhalb der Eichel. Ich werde fast verrückt, so gut ist das, das ist wohl die Stelle, die am sensibelsten ist an meinem Schwanz. Eine Hand hält die Vorhaut hinten, während die andere meinen Sack sanft und gefühlvoll massiert und streichelt.

 Meinen  Po lässt er vorsichtshalber mal außen vor, der ist, wie bereits erwähnt,  noch nicht  richtig wiederhergestellt. Gerade mal zwei Minuten halte ich das aus, dann knallt mir die Sicherung durch und ich komme sehr heftig. Der Samen wird von den Duschstrahlen schnell und restlos ab transportiert und mein Kleiner richtet sich lieb grinsend auf.

„Einen guten Morgen wünsche ich dir, mein großer Schatz“, sagt er und küsst mich auf den Mund, ich hoffe, du bist jetzt richtig wach.“ Dass er sich dazu auf die Zehen stellen muss, stört ihn nicht im Geringsten. Nun ist es an mir, mich zu revanchieren. Ich knie mich in die Duschwanne, betrachte mir wieder das erstaunlich große Teil aus der Nähe und nehme dann den Schaft ziemlich vorne in die Hand.

Das leise Aufstöhnen nehme ich wohlwollend zur Kenntnis und schieb nun die Haut weit nach hinten. Mein Mund nimmt ihn auf, zumindest zum Teil und ich muss mich schon ein bisschen anstrengen, beim Blasen. Er ist offensichtlich schon sehr erregt und versucht, ein bisschen in meinen Mund zu stoßen. Immer, wenn es zu heftig wird, bremse ich ihn ein bisschen, ansonsten halte ich still und lasse ihn gewähren.

Immer lauter stöhnt mein Kleiner, während sein „Großer“ ein und ausfährt. Nass ist er und schleimig, und lange kann es nicht mehr dauern. Als ich nun mit meiner anderen Hand seinen Sack und die Hoden streichele, kann er sich nicht mehr zurückhalten und kommt heftig. Ich beginne, zu schlucken und versuche, alles aufzufangen, was da aus ihm heraus quillt. Dann sinkt er ebenfalls auf den Wannenboden und umklammert mich.

Ein langer Kuss folgt, und als wir uns beruhigt haben, ist es an der Zeit, mit der Reinigung zu beginnen. Gegenseitig waschen wir uns mit gut riechendem Duschgel alle Spuren vom Körper, darauf bedacht, den anderen nicht noch einmal zu reizen, weil wir sonst das pünktliche Erscheinen auf dem Weihnachtsmarkt knicken können.

Kurz darauf sind wir, von kleinen schnellen Küssen immer wieder unterbrochen, angezogen und auf dem Weg nach unten. Carola hat den Kaffeetisch gedeckt, bevor sie heute zum letzten Mal vor Weihnachten in die Kanzlei gefahren ist.  Thomas bedient auch gleich den Kaffeeautomaten. Ruck zuck steht vor jedem ein dampfender Kaffee und wir setzen uns neben einander und frühstücken.

Verliebt, wie wir sind, füttern wir uns gegenseitig mit Nutellabrötchenstücken, bewusst die braune Creme auch um den Mund herum zu verteilen. Anschließend, nach dem wir satt sind, werden die Spuren um den Mund gegenseitig abgeleckt und weg geküsst. Kichernd lässt mein Schatz das über sich ergehen und auch ich genieße das  Gelecke um meinen Mund herum sehr.

Jetzt müssen wir uns doch noch mal kurz um den Mund rum waschen, bevor wir die Jacken, Schals und Mützen anziehen und uns auf den Weg zum Weihnachtsmarkt machen.

Auf den letzten Drücker kommen wir dort an und unsere Schals sowie die Tatsache, dass wir uns an den Händen halten, verleiten Harald zu dem Spruch: „Oh Gott, die müssen jetzt wohl jedem in der Stadt zeigen, das sie miteinander rum Schwuchteln. Wenn einer glaubt, ich gehe mit zwei Schwuppen in einer Gruppe über den Weihnachtsmarkt, der hat sich aber getäuscht.“

Er hat allerdings seine Rechnung ohne die Hiltrud gemacht, die jetzt schon etwas erbost meint: “Harald, noch eine solche Bemerkung, und du kriegst einen Verweis von mir und wage es nicht, dich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis von der Gruppe zu entfernen, dann trag ich dir einen unentschuldigten Fehltag ein und schreibe deinen Eltern eine gesalzenen Brief, verlass dich drauf.“

Betretene Stille folgt darauf, bis Hiltrud dann die Verhaltensregeln bekannt gibt: „ Von neun, also ab jetzt, bis elf Uhr bleiben wir zusammen und gehen den gesamten Markt einmal hinauf und auf der andere Seite wieder herunter. Sollte einer den Anschluss verpassen, weil er noch was kaufen möchte, dann soll er zu sehen, dass er wieder zur Klasse aufschließt.“

Am Ende des Weihnachtsmarktes steht ein Zelt und dort ist auch ein Glühweinstand. Dort will Hiltrud allen  einen Glühwein ausgeben, bevor wir wieder zum Ausgangspunkt unseres Spaziergangs zurückgehen wollen. Ab dann kann  jeder entweder nach Hause oder aber mit anderen über den Weihnachtsmarkt gehen.

Thomas und ich wollen noch nach ein paar kleinen Geschenken für meine Eltern und für Carola schauen. Wenn wir am dreiundzwanzigsten nach Österreich fahren, werden wir keine Gelegenheit mehr dazu haben. Winterurlaub haben wir, meine Eltern und ich, erst zwei Mal gemacht und ich bin nicht so der Skifahrer. Aber ich freu mich trotzdem, schon allein deshalb, weil ich mit meinem Schatz dahin fahre.

Thomas hat erzählt, das er ganz gut Skifahren kann, aber auch an anderen Winteraktivitäten wie Rodeln oder Schlittschuh laufen Freude hat. Das sind Sachen, die mir auch gefallen und mehr Spaß machen, als Skifahren. Wir werden uns schon amüsieren, denke ich und bis zum dritten Januar werden wir bestimmt noch viel Freude haben in Österreich.

Wir schlendern Hand in Hand, mit Sebi und Sandra, die, die vorher schon immer nett war zu Thomas, als ich meinen Kleinen immer noch gemobbt habe, hinter den Anderen her. Manchmal schäme ich mich dafür und in den letzten Wochen habe ich dafür gesorgt, dass in unserer Klasse niemand mehr gemobbt wird.

Wir vier bilden den Schluss der Klasse, während Hiltrud vorne die Antischwulenfraktion unter der Führung von Harald Messmer unter der Fuchtel hält. So brauchen wir uns wenigstens kein hirnloses Gelaber über das Thema „Schwul sein“ anzuhören. Heute will ich darüber auch nicht diskutieren und der nächste, der uns dumm anmacht, kann was erleben.

Es sind trotz des frühen Morgens schon einige Leute unterwegs und auch die ersten Busse von auswärts sind wohl schon eingetroffen. Alle Stände haben geöffnet, gilt es doch, die letzten fünf Tage noch möglichst viel Umsatz zu machen und die Weihnachtsstimmung des Publikums in Euro und Cent umzusetzen.

Thomas und ich haben beschlossen, Carola und meinen Eltern jeweils ein Geschenk zusammen zu kaufen und weil sie uns so vorbehaltlos unterstützen, wollen wir auch etwas mehr von unserem Ersparten dafür ausgeben.

Suchend betrachten wir die Auslagen der einzelnen Stände, beim ein oder anderen etwas mehr, aber bisher haben wir noch nichts gefunden. Mein Vater ist der totale Krawattenfan, ja, lacht nicht, vor allem hat der immer noch so Schmucknadeln an seinen Kulturstricken und so etwas kommt bei ihm immer gut an.

Carolas Vorlieben und ihren  Geschmack kenne ich noch nicht so gut, also muss mein Schnuckel für sie aussuchen, mal sehen, ob er sich auch für Schmuck oder so was ähnliches entscheidet. Mama wiederum steht auf alles, was mit Tee, Aroma und Düften zusammen hängt. Da dürfte sich ja auch was finden lassen.

Im Moment laufen wir aber wieder der Herde nach, um durch unser Suchen, nicht den Anschluss zu verlieren. Zu meinem Erstaunen sehe ich, das Sebi Sandras Hand genommen hat und die beiden jetzt so wie wir, Händchen haltend, durch die Gegend schlendern. Ich deute mit dem Fingern unserer verschränkten Hände nach vorn und meinem Fingerzeig folgend, nimmt auch Thomas die Neuigkeit wahr.

Er sieht zu mir und strahlt mich an.  „Schön, scheinbar mögen sie sich doch mehr, als sie es wahr haben wollten. Der Versuch, Sebi auszuspionieren, ob du Schwul bist, zeigt offensichtlich Nachwirkungen“, sagt er leise, „ hoffentlich fährt er trotzdem mit in den Wintersport. Wir könnten Sandra ja auch fragen, ob sie mit will. Meine Mutter kennt ihre Mutter gut, vielleicht erlaubt sie es ja.“

„Dann wird es aber höchste Zeit, dass man sie fragt. Wir machen das mal gleich bei Sandra, dann wissen wir, ob sie es überhaupt will“, sag ich und schließe zu den Beiden auf. Meinen Schatz zieh ich dabei einfach mit. Sebi und Sandra lachen miteinander und bemerken zuerst gar nicht, dass wir wieder neben ihnen gehen.

„Haben wir was versäumt?“, frag ich grinsend, mit der freien Hand auf ihre ineinander verschlungenen Hände deutend, „ oder habt ihr nur kalte Finger?“  Sebi und Sandra gucken mich an und grinsen. „Na, ja“, sagt Sebi, „wir waren ja schon mal soweit, aber dann hat Sandra einen Rückzieher gemacht, wohl weil ich ein wenig zu forsch war. Aber jetzt, denk ich, will sie doch was von mir wissen und ich von ihr ja schon seit neulich.“

„Zuerst wollte ich ihn ja nur über dich ausspionieren, aber dann hat er mir doch ganz gut gefallen. Na, ja, dann ging mir das aber alles zu schnell und ich habe die Notbremse gezogen, aber das wisst ihr ja mittlerweile und jetzt, ja jetzt wollen wir es mit einander versuchen“, sagt Sandra und schmiegt sich ein bisschen näher an Sebi.

„Was wird dann jetzt mit dem Skiurlaub, fährst du trotzdem mit oder bleibst du jetzt hier?“, will Thomas von Sebi wissen. „Ich weiß echt nicht, was ich machen soll“, sagt Sebi, „ich würde gern mitfahren, würde aber noch lieber mit Sandra zusammen sein.“ Er guckt jetzt ganz traurig aus der Wäsche und tut mir schon ein bisschen leid.

„Wenn Sandra von zu Hause aus dürfte, kann sie ja auch mitfahren, das Haus in Österreich ist groß genug da haben alle Platz“, sagt Thomas und schaut Sandra fragend an. „Ich weiß nicht, was meine Mutter dazu sagen würde, ich bin zwar schon achtzehn, aber fragen muss ich sie schon, weil sie ja dann an Weihnachten alleine ist“, sagt sie.

Thomas holt sein Handy raus und wählt eine Nummer. Ganz offensichtlich spricht er mit seiner Mutter und es geht um eine Veronika, so heißt Sandras Mutter, soviel krieg ich mit von dem Gespräch. Auch von Sandra und Sebi ist die Rede und als er auflegt, grinst er vor sich hin.

„So, jetzt lassen wir mal meine Mama machen, mal sehen, ob die das nicht hin kriegt“, sagt er und steckt sein Handy wieder ein. Wir anderen sehen gerade aus, wie die drei Fragezeichen und als er mich dann noch zu sich runter zieht und mir einen dicken Kuss aufdrückt, bin ich ganz  durcheinander.

Ich fass ihn links und rechts unter den Armen und hebe ihn hoch, bis über meinen Kopf und sage: „Da oben lass ich dich jetzt verhungern, wenn du uns nicht erzählst, was du da gerade ausgeheckt hast.“ „Bitte, lass mich runter, ich erzähl es euch ja, obwohl ich ja noch gar nicht weiß, ob mein Plan funktioniert“, sagt er und zappelt mit den Beinen.

Wir sind stehen geblieben und ich lass ihn wieder runter. „Ich habe Carola angerufen“, sagt er, „sie ist mit Sandras Mutter mehr als gut bekannt und die soll jetzt Sandras Mutter und Sandra natürlich auch, einladen, mit nach Österreich zu fahren. Wenn das klappt, ist Sebi glücklich, Sandra auch und wir zwei doch sowie so und wenn die beiden dabei sind, haben wir mehr Spaß über Tag“.

„Nachts will ich dich aber für mich alleine haben in einem Zimmer, da können wir die beiden aber nicht gebrauchen“, sag ich, frech grinsend, was mir einen Knuff von Sebi einbringt. Sandra freut sich und meint: „Du bist halt der Weltmeister im Pläne machen, Thomas. Wenn der jetzt auch so gut funktioniert, wie der mit Christoph, dann hast du dir einen Orden verdient.“

Ich muss lachen und Thomas lacht mit. Die anderen aus der Klasse sind bereits weit voraus und so beeilen wir uns jetzt, sie wieder einzuholen. Thomas meint: „Die Geschenke suchen wir später, wenn die Schule endlich vorbei ist, jetzt haben wir ja doch keine Zeit, in Ruhe was aus zu suchen.“ So werden wir es machen und soeben haben wir wieder Anschluss an die Klasse gefunden.

Das Ende des Weihnachtsmarktes ist erreicht und Hiltrud sammelt uns alle ein und wir betreten das Zelt unter ihrer Führung. Auf Grund der Tatsache, dass es gerade mal viertel vor Zehn ist, finden wir alle an einer Tischreihe Platz. Eine freundliche Bedienung bringt, nach dem Hiltrud bestellt hat, für jeden von uns einen Glühwein, ausnahmsweise wohl auch für die, die noch keine achtzehn Jahre alt sind.

 Das ist aber außer meinem Schatz nur noch ein Schüler namens Alfred, der wohl am Heiligen Abend Geburtstag hat und dann volljährig wird. Genüsslich schlürfen wir den heißen, süßen Wein und Sebi kann sich nicht verkneifen, zu sagen, das Glühwein nach Prosecco das schwulste Getränk ist. Thomas lacht sich über diese Aussage fast kaputt und auch ich kann mir das Lachen nicht verkneifen.

Harald, der erstaunlicher Weise nicht weit weg sitzt von uns, guckt ärgerlich zu uns rüber, sagt aber nichts. Sein Glück, denn ich bin nicht gewillt, mich weiter von ihm diskriminieren zu lassen. Der Blick, den ich in seine Richtung erwidere, scheint das auch ganz deutlich aus zu drücken, jedenfalls guckt er jetzt schnell wo anders hin.

„Guck nicht so böse, mein Schatz, du machst mir Angst“, sagt mein Kleiner zu mir und drückt meinen Arm, „ ich will nicht, dass du dich mit ihm anlegst. Lass ihn doch ruhig blöd gucken, wenn du solche Eltern hättest wie er, würdest du auch anders denken und das, obwohl du schwul bist. Sie rennen pausenlos in die Kirche und sind immer sehr aktiv. Er konnte gar nicht anders werden.

Sein Vater ist ein Klient meiner Mutter, aber das wird sich jetzt wohl ändern, wenn er zu Hause erzählt, dass ich schwul und mit dir zusammen bin. Aber Mama ist Gott sei Dank nicht auf solche Klienten angewiesen.“

Ich schaue ihn überrascht an und frage: „Echt jetzt? Der geht jetzt woanders hin, weil wir beide schwul und zusammen sind? Der ist doch krank im Kopf, oder?“ ich bin jetzt richtig wütend und Thomas merkt das auch. Er ist aufgestanden und umschlingt mich einfach, küsst mich auf mein Ohr und schmust über meine ihm zugewandte Gesichtshälfte.

„Sei wieder lieb, mein Bärchen, reg dich ab. Ich will nicht, dass du dich mit solchen Leuten streitest. Ich will keinen Grissly, ich will einen Schmusebär“, sagt er und küsst mich zum Abschluss seiner Schmuseattacke auf den Mund. Wer könnte nach solchen Argumenten noch ernsthaft böse sein, ich jedenfalls nicht

Die meisten haben ihren Wein getrunken und Hiltrud mahnt zum Aufbruch. Am anderen Ende des Weihnachtsmarktes wird dann die Schule für dieses Jahr beendet sein und wir werden dort dann in die Ferien entlassen.

Wieder gehen wir am Ende der Klasse den Weg zurück, diesmal die Stände auf der anderen Straßenseite zu begutachten. Etwa in der Mitte steht ein Stand mit Schmuck, überwiegend Sachen aus Bernstein und Silber. „Hier sollten wir nach her mal suchen“, sagt Thomas zu mir und ich bin direkt einverstanden.

„Das sieht toll aus, da finden wir bestimmt was“, sag ich und schieb den Kleinen weiter. Sein Handy geht und er ist plötzlich ganz aufgeregt. Seine Mutter ist es wohl, die ihn wegen Sandra anruft. Er fängt an zu strahlen, soviel zu seinem Plan. Er drückt ab und nimmt mich vor Freude in den Arm.

„Sandra, Sebi“, ruft er über die Beiden, die schon ein bisschen voraus gegangen sind. Jetzt bleiben sie stehen und warten, bis wir aufgeschlossen haben. „Also Leute, mein Plan hat funktioniert, Sandras Mama hat meiner Mutter freudig zugesagt, über die Feiertage mit nach Österreich zu fahren und so werden wir dieses Jahr alle zusammen Weihnachten feiern oben in den Bergen, mit Schnee Garantie.“

Sebi und Sandra fallen sich um den Hals und tanzen im Kreis vor Freude. Ich nehme den Kleinen einfach noch mal hoch zu mir und schmuse in ab, drück ihn fest an mich und bin einfach nur glücklich.

Bald sind wir am Anfang unseres gemeinsamen Klassenausflugs angekommen und Hiltrud sammelt ihre Schäfchen. „So, ihr Lieben, das war’s für dieses Jahr. Die Schule ist beendet und ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

 Am fünften Januar sehen wir uns dann wieder und dann beginnt für euch alle der Endspurt um die Abiturnoten. Die, die noch Probleme haben, kann ich nur auf fordern, die Ferien zu nutzen und an ihren Schwächen zu arbeiten. Grüßt eure Eltern schön. Ihr dürft jetzt gehen.“

Wir verabschieden uns alle nacheinander per Händedruck von Hiltrud, mit Ausnahme von Harald und zwei von seinen Anhängern. Ich nehme an, das er das nicht verwinden kann, das Hiltrud  Schwul sein akzeptiert und nicht, wie er und seine Freunde, Schwule als pervers empfindet. Der soll sich das letzte Halbjahr zusammen reißen oder einfach die Schule wechseln, schließlich gibt es ja noch ein Gymnasium in der Stadt.

Ich werde jedenfalls nicht hin nehmen, das er Thomas und mich irgendwie beleidigt oder so was. Als wir zurückgehen zu dem Stand mit den Bernsteinsachen, werden wir von Sandra und Sebi begleitet. Sandra fragt den Kleinen aus über das Haus in Österreich und wie es da so ist in diesem Ort.

Der Ort heißt Lofer und bietet alles, was man vom Winterurlaub erwartet, erzählt mein Schatz. Es gehört zum Skigebiet Salzburger Land, genau liegt es  im Pinzgauer Saalachtal. Dort hat eine gute Freundin seiner Mutter ein Haus gekauft, vor Jahren schon und da über Weihnachten keiner dort wohnt, können wir alle dorthin fahren und richtig geilen Winterurlaub machen.

Carola hat das mit Thomas schon des Öfteren gemacht und Platz ist dort genug für alle, sagt mein Schatz. Die Gegend ist toll und es ist auch nicht so weit von Berchtesgaden weg, also dicht an der deutschen Grenze

Jetzt haben wir den Schmuckstand erreicht und suchen gemeinsam etwas für unsere Eltern, Sebi und Sandra stehen uns beratend zur Seite, obwohl Sebi meint, Schwule hätten, was Schmuck angeht, eh den besseren Geschmack

Wir finden hier aber sehr schnell was für jeden und lassen die Teile schön verpacken. Die Preise sind zwar nicht gerade gering, aber dafür ist es eine super Qualität und sieht sehr toll und auch teuer aus.

Wunschlos glücklich machen wir uns auf den Heimweg, wobei Thomas zu Sandra und Sebi sagt: „He, ihr beiden, ihr sollt noch mit zu uns kommen, alle Winterurlauber treffen sich dort in eineinhalb Stunden, es gibt Pizza und alles wird besprochen. Übermorgen geht es ja dann schon los.“

Erstaunt und erfreut machen wir uns alle auf den Weg zu Carolas Haus, gespannt auf alles, was heute noch auf uns zukommt. Sebi ruft seine Mama an und sagt Bescheid, dass er mit zu uns geht. Voller Vorfreude wird uns der Weg nicht lang und die Zeit vergeht schnell, bis wir an der Haustüre angekommen sind.

Thomas schließt auf und als wir alle im Flur stehen, um die Schuhe aus zu ziehen, werden wir von Carola auch schon herzlich begrüßt.

Nachdem wir die Garderobe mit unseren Jacken bestückt und die Schuhe ordentlich abgestellt haben, gehen wir zunächst noch ein bisschen auf Thomas Zimmer. Es dauert ja noch ein wenig, bis die anderen kommen.

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