Die letzte Sternschnuppe

Julius

Ich saß mal wieder auf meinem Lieblingsplatz und sah auf den Fluss hinunter. Mein Lieblingsplatz war eine alte Zugbrücke, die aber nicht mehr genutzt wurde. Hier saß ich gerne wenn ich meine Ruhe brauchte.

Heute brauchte ich diese Ruhe, denn in der Schule war wieder mal totaler Stress angesagt. Die Oberstufe hatte ihre Abschlussprüfungen und daher waren die Lehrer zurzeit im totalen Stress. Dann war da noch Thomas unser Obermacker in der Klasse. Er hatte sich in den letzten Wochen ziemlich merkwürdig verhalten.

Ich wusste nicht was ich von ihm zurzeit halten sollte. War ich vorher immer einer derjenigen in der Klasse, den er sich rauspickte um mich vor den anderen lächerlich zu machen. War ja auch nicht schwer, da ich nicht gerade der kräftigste war und zum anderen als Streber in der Klasse galt. Aber seit etwa einer Woche ließ er mich vollkommen links liegen, war seltsam ruhig und sprach mit keinem mehr in der Klasse.

Ich war so in Gedanken, dass ich nicht mal merkte, dass es bereits dunkel wurde. Na dann, ich wollte gerade aufstehen als ich Schritte hörte die eindeutig näher kamen.

Wer konnte denn das sein, außer mir war hier noch nie jemand gewesen. Vorsichtig schaute ich in die Richtung, aus der die Schritte zu vernehmen waren und siehe da, ich sah eine Gestalt auf der Brücke entlang gehen.

Die Gestalt blieb plötzlich mitten auf der Brücke stehen, um dann langsam zur Brüstung weiter zu gehen.

Interessant was macht man an einer Brüstung? Die Aussicht genießen? Na dafür war es jetzt schon etwas zu dunkel! Aber was dann? Die Frage wurde dann sehr schnell beantwortet. Die Gestalt kletterte langsam auf die Brüstung.

MMHHH ich wusste gar nicht, das Bungeespringen ohne das gewisse Seil in Mode gekommen war.

Nun wurde mir doch etwas mulmig und ich ging langsam auf die Gestalt zu, die auf der Brüstung stand. Als ich mich bis auf 10 Meter herangeschlichen hatte, konnte ich an den Geräuschen erkennen, dass diese Gestalt weinte. Wie ich schon sagte, ich war nicht der kräftigste aber woher ich in den nächsten zwei Minuten die Kraft hergenommen hatte, diese Gestalt von der Brüstung zu ziehen, dass kann ich bis heute nicht beantworten.

Also zum Verständnis, als ich die Gestalt da oben auf der Brüstung sah und dann noch dazu erkannte das diese weinte, ging mir nur eines im Kopf rum: Der will da runterspringen!

Also mein Kopf schaltete wohl auf Automatik, denn ich rannte los, kam an, umfasste die Person und ließ mich mit dieser nach hinten auf die Brücke fallen. Der Aufprall war ziemlich heftig, denn die Person fiel genau auf mich rauf. Ich bekam zuerst mal keine Luft und japste wohl wie eine Flunder die auf dem Trockenen lag nach Luft.

„Lass mich los du Blödmann!“ Wer oder was sprach denn jetzt mit mir, bis ich registrierte dass ich immer noch die Person in meinen Armen hielt. Aber halt mal diese nette Stimme kannte ich doch.

Nette Stimme? Dass ich nicht lache die gehörte doch eindeutig zu Thomas. Der Blödmann ging in meine Klasse und war mein größter Alptraum. Na super da rettete ich diesen Blödmann auch noch, der mich fast jeden Tag in der Schule ärgerte.

„Ich lass dich ja schon los!“

In dem Augenblick wo ich Thomas los ließ, rollte sich dieser zur Seite und Himmel sei Dank ich konnte wieder ohne Beschwerden atmen.

„Man kannste mir mal sagen, was die Aktion hier sollte? Ich dachte du springst jeden Augenblick da runter!“ das konnte ich mir jetzt doch nicht verkneifen.

Da es jetzt so richtig dunkel war konnte ich nur an den Geräuschen erahnen, dass Thomas nicht weit von mir auch auf dem Boden saß und wieder angefangen hatte zu heulen.

Eine Antwort erhielt ich aus diesem Grund wohl auch nicht. Was macht man in dieser Situation?

Ich kroch auf allen vieren in seine Richtung und tastete vorsichtig nach seiner Schulter.

„He Thomas, was ist denn?“

„Lass mich doch in Ruhe. Endlich habe ich den Mut gefunden, dem ganzen ein Ende zu

setzen und wer kommt und rettet mich! Der Klassenstreber Nummer Eins Julius.“

Na toll so wird es einem gedankt. Was hatte ich eigentlich anderes erwartet, von diesem Herrn.

„Vielen Dank der Herr für diese netten Worte! Ich werde jetzt gehen! Ach und noch was, wenn Du immer noch springen willst, viel Spaß dabei.“

Wütend stand ich auf und trabte los. Hinter mir hörte ich wie der Blödmann wieder anfing zu weinen. Man war ich wütend auf den, aber zum anderen konnte ich ihn doch hier nicht so sitzen lassen.

WARUM ICH??

Ich blieb also stehen und drehte mich zu Thomas um.

Was sollte ich bloß machen? Zum einen war er mir so was von egal, aber auf der anderen Seite konnte ich ihn jetzt wirklich nicht alleine lassen.

Also marschierte ich zurück zu ihm und blieb vor ihm stehen.

„Jetzt kommst erst mal mit mir mit!“ dabei packte ich ihn und versuchte ihn hochzuziehen.

Seltsamerweise stand er von selbst auf.

„Warum hilfst du mir?“ kam es zögernd von ihm.

„Erstens ich will jetzt nach Hause und zweitens kann ich dich hier nicht so sitzen lassen!“

Ich zog ihn dann am Arm hinter mir her. Den ganzen Weg zu mir nach Hause, sagte er kein einziges Wort.

Bei mir angekommen, öffnete ich die Tür und schob ihn in den Hausflur.

„Könntest du eventuell mir auch mal folgen, ohne das ich dich hinter mir herzerren muss?“ kam es dann doch etwas genervt von mir.

Ich bekam natürlich keine Antwort, aber wenigstens folgte er mir die Treppe hinauf. Kurz darauf standen wir vor der Wohnungstür und schloss diese auf.

Nachdem wir eingetreten waren, hörte ich auch schon meine Mutter aus dem Wohnzimmer rufen: „ Julius bist du das?“

Nach der Stimme zu urteilen, hatte sie schon einiges intus.

Thomas bekam das wohl nicht so richtig mit und ich antwortete meiner geliebten Mutter sofort.

„Ja ich bin es wer sonst. Ich geh gleich in mein Zimmer!“

So zog ich Thomas durch den Flur in mein Zimmer. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, atmete ich erst einmal durch.

Thomas stand neben mir und sagte kein Wort.

„So setz Dich erstmal. Ich hol uns was zu trinken!“ mit diesen Worten verschwand ich aus meinem Zimmer und rannte in die Küche. Oh man, sah das hier aus, dachte ich als ich in die Küche kam. Im Mülleimer sah ich auch den Grund, eine leere Wodkaflasche lag oben drauf.

Ich ging an den Kühlschrank und holte eine Flasche Eistee raus. Dann suchte ich noch zwei saubere Gläser, dass gar nicht so einfach war. Schließlich fand ich ein Glas noch. Na das musste dann reichen und rannte wieder in mein Zimmer.

„So hier trink erst mal!“ und reichte Thomas das Glas, in dem ich vorher etwas Eistee eingegossen hatte.

„Danke!“

„So kannst du mir jetzt erzählen was los ist?“

„Sorry darüber kann ich nicht sprechen! Aber es geht mir besser!“ traurige Augen sahen mich dabei an.

„Na ja wenn Du meinst!“

„Sag mal hier wohnst du?“

„Ja warum!“

„Hast ja nicht viel in deinem Zimmer zu stehen!“

Ich sah mich in meinem Zimmer um, am Fenster lag eine Matratze auf der ich schlief. Ansonsten standen nur ein paar Obstkisten im Zimmer, in denen sich meine wenigen Habseligkeiten befanden. Dann noch ein Tisch und ein Stuhl, auf dem Thomas jetzt saß.

„ Was haste denn gedacht was bei mir im Zimmer steht?“ giftete ich Thomas an.

„Hast doch meine Mutter gehört, sie säuft wie ein Loch und hat schon den größten Teil unserer Möbel verscherbelt.“ wütend stand ich im Zimmer und ballte bei meiner Ansprache meine Hände zu Fäusten.

„Ist schon gut. Ich wusste doch nicht das du so lebst!“

„Pass auf Thomas, es geht niemanden an wie ich lebe. Ich will nur meine Ruhe, einen guten Abschluss in der Schule, um einen guten Job zu bekommen und um dann so schnell wie möglich von hier weg zu kommen.“

„Ist schon ok. Hätte ich gewusst was du zu Hause durchmachst…“

„Was dann??? Zum anderen geht es jetzt um dich. Ich bin doch nicht doof. Du wolltest da runter springen.“

Thomas sah mich trotzig an und stand auf.

„Es ist besser ich geh jetzt!“ sagte er zu mir leise.

„Ach der Herr will nicht reden und das einfachste ist zu gehen.“

„Sei mir bitte nicht sauer Julius. Ich erzähl dir das wenn ich dazu bereit bin! FREUNDE?“

Wie bitte, hatte ich mich eben verhört oder hatte er mir seine Freundschaft angeboten.

Na ja Thomas sah zwar nett aus, aber verhalten hatte er sich gegenüber meiner Person immer wie der letzte Arsch.

„Meinst du das jetzt ernst? Oder ist das jetzt so eine Phase die morgen wieder vorbei ist?“

„Nein es ist keine Phase und ich meine es ERNST!“

Nachdenklich sah ich Thomas an. Na wenn er es ernst meint, dann nehme ich das Angebot mal an.

„Na OK FREUNDE!“

Glücklich lächelte mich Thomas an und kam auf mich zu, um mich im nächsten Augenblick an sich zu drücken.

„AUA man meine Rippen!“ ohh man die taten durch die Umarmung von Thomas, aufs übelste weh.

„Sorry tut es sehr weh?“

„Ja muss wohl ne Prellung oder so was sein. Kein Wunder bei deinem Gewicht das auf mir lag!“

Erzählen konnte ich ihm ja schlecht, das meine Frau Mutter gestern im Suff mich ein wenig mit ihrem Nudelholz vertrimmt hatte. Danach ging es ihr wohl besser, aber mir definitiv nicht. Dafür sprachen schon die unzähligen blauen Flecken auf meinem Oberkörper.

„Na gut ich geh dann mal!“

„Ja und untersteh dich noch mal zur Brücke zu gehen!“ das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

„Nein versprochen Julius und ich warte morgen früh vor der Schule auf dich!“

„Mach was du willst.“

Ich brachte Thomas noch bis zur Wohnungstür und dann verschwand er auch schon im Treppenhaus. Ich schloss leise die Tür und schlich zurück in mein Zimmer. Bevor ich dieses erreicht hatte, stand plötzlich meine Mutter im Flur:

„Julius du Stück DRECK! Habe ich dir nicht verboten Besuch in unsere Wohnung hereinzulassen?!“ die gesamte Ansage von ihr dauerte etwas länger, da sie schon vollkommen besoffen war und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.

„Entschuldigung ich geh jetzt in mein Zimmer!“ damit wollte ich mich umdrehen und in mein Zimmer verschwinden.

„Sosch nisch du Ratschte!“ sie torkelte auf mich zu, dabei sah ich, das sie in der einen Hand ihre so geliebte Flasche Wodka hielt.

Man was jetzt noch, ging es mir durch den Kopf. Ihr Gesicht war mittlerweile wutverzerrt und dann hob sie ihre Hand, in der sie immer noch die Flasche hielt. Bevor ich noch einen klaren Gedanken fassen konnte, holte sie mit der besagten Flasche in der Hand aus. Das nächste was ich fühlte war ein Schlag gegen meine Schulter. Das tat jetzt echt weh und zum anderen bekam ich richtig Angst, denn ich sah wie sie wieder ausholte. Also versuchte ich zur Wohnungstür zu kommen. Ich hatte kaum die Tür aufgestoßen, als mich etwas am Kopf traf, danach umfing mich Dunkelheit. Ich merkte nicht mal, dass ich die halbe Treppe im Treppenhaus runterrollte.

Ich saß wie immer auf der Eisenbahnbrücke und sah mir den Sonnenuntergang an. In der Ferne sah ich ein paar Schwäne vorbeifliegen. Das einzige was mich störte war ständig dieses piepende Geräusch, das nicht aufhören wollte. Dann und wann hörte ich auch eine Stimme in der Ferne die mir immer wieder sagte ich solle doch wieder die Augen aufmachen. Hmm.. komisch ich hatte doch die Augen auf, denn ich sah mir ja den Sonnenuntergang an. Dann hörte ich Thomas seine Stimme und wie er mir irgendetwas von er sei schwul erzählte. Komisch ich konnte ihn nirgends auf der Brücke entdecken. Wo kam seine Stimme bloß her? Irgendwann wurde das dämliche piepen immer deutlicher und die Sonne verschwand, dafür wurde es total dunkel um mich.

„Ich glaube er kommt zu sich!“ war das erste was ich deutlich vernahm. Ich öffnete langsam meine Augen und sah erst mal eine verschwommene Gestalt die über mich gebeugt war.

„Wo bin ich!“ krächzte eine Stimme. Oh mein Gott war ich das, der da sprach?

„Endlich! Wenn du mich verstehst dann blinzle mit Deinen Augen!“

Na nichts einfacher als das und ich tat es dann auch.

„Hast Du Schmerzen? Wenn ja blinzle wieder mit den Augen, wenn nicht dann schließ sie einmal kurz!“

Gute Frage! Tat mir was weh? Eigentlich nicht und ich schloss die Augen kurz einmal.

„Super gemacht Junge. So jetzt bekommst du etwas damit du noch etwas schläfst.“ Kaum hatte die Stimme das gesagt, merkte ich wie ich wieder in die Dunkelheit zurück sank.

Thomas

Ich stand wie mit Julius verabredet vor der Schule und wartete auf ihn. Bis jetzt hatte ich ihn noch nicht entdecken können. Komisch war das schon, denn ich wusste, dass Julius eigentlich immer einer der ersten war, der an der Schule stand.

So langsam machte ich mir Sorgen. Einige aus unserer Klasse kamen an mir vorbei und fragten mich, auf wen ich denn warten würde.

„Ich warte auf Julius!“ kam es dann auch entsprechend von mir.

„Auf den kannste lange warten!“ kam es dann von einem Mädchen, das gerade vorbeiging und die Antwort von mir wohl gehört hatte.

„Hää wieso kann ich da lange warten!“

„Der ist heute Nacht von seiner Mutter krankenhausreif geschlagen worden.“

„Was?“ erschrocken sah ich das Mädchen an.

„Na wusstest du nicht, dass die ihn ständig verprügelt hat. Das war doch in unserem Haus immer zu hören, wenn die Alte ihn in der Mangel hatte“

Entsetzt sah ich sie an. Man und ich habe ihn hier noch die Hölle auf Erden bereitet. Schweigend machte ich mich danach auf den Weg in die Klasse, da gleich der Unterricht losging.

Ich bin so ein gefühlloses Rindvieh dachte ich und gestern, da hat er mich vor dem größten Blödsinn in meinem Leben gerettet. Ich wollte ja von dieser Brücke springen. Klar als er gestern mich gefragt hatte warum ich das tun wollte, konnte ich ihm ja nicht ins Gesicht schreien ICH BIN SCHWUL. Und nun lag dieser Julius im Krankenhaus, dem ich mein Leben verdankte. Ich musste herausbekommen in welchem Krankenhaus er lag. Als ich in das Klassenzimmer trat, merkte ich gleich, dass etwas in der Luft lag. Dann sah ich, dass vorn am Lehrertisch unser Direx stand und mit unserer Klassenlehrerin Frau Wende sprach.

Nachdem ich auf meinem Platz saß, sah der Direx sich gerade in der Klasse um.

„Hallo wie ich sehe sind jetzt alle da, dann möchte ich euch erst einmal sagen warum ich hier bin. Also einer euerer Mitschüler Julius Klarsen, wird wahrscheinlich nicht mehr wiederkommen!“

Mir stockte der Atem, nein schrie es in mir, lass ihn nicht…..

„Also er liegt im Krankenhaus im Koma, es sieht nicht gut für ihn aus.“

PUUHHH noch mal Schwein gehabt. Ich hatte schon gedacht, erleichtert hörte ich weiter zu.

„Julius wurde von seiner Mutter schwer misshandelt. Hat eigentlich einer von euch gewusst, was bei Julius zu Hause los war?“ fragend sah der Direx sich in der Klasse um. Alle sahen zu Boden, aber keiner sagte etwas.

„Ich hatte immer gedacht ihr steht zu einander und wenn es jemanden schlecht geht, hilft ihr dieser Person. Aber wie ich sehe hat nicht einer, Julius richtig gekannt. Wisst ihr was der Junge durchgemacht hat? Nun hat er keine Familie mehr und wo Julius, wenn er gesund werden sollte hinkommt, kann noch keiner sagen. Wahrscheinlich in irgendein Heim. Er hat niemanden mehr. Seine Mutter sitzt seit heute in Untersuchungshaft. Was mir auf den Herzen brennt, ist, das wenn es Julius wieder besser gehen sollte, dass ihr als Klasse euch um ihn kümmert, solange er im Krankenhaus liegt.“

Ich nickte wie alle in der Klasse und hob dann meine Hand.

Alle sahen zu mir und der Direx fragte in meine Richtung: „Ja Thomas was gibt es?“

„Ähmm wo liegt denn Julius und wenn es geht würde ich gleich zu ihm gehen!“

„Also er liegt im Sankt Joseph Krankenhaus und Du kannst nach Schulschluss dorthin gehen!“

Ich nickte, aber in mir drin war schon die Entscheidung gefallen. Nachdem der Direx aus unserem Klassenraum raus war, begann Frau Wende den Unterricht. Nachdem die erste Stunde vorbei war, packte ich meine Sachen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Ich musste unbedingt zu Julius, um zu sehen wie es ihm ging. Mir war die Schule in dem Augenblick so was von egal. Ich rannte also wie ein besengter aus der Schule und dann zur Straßenbahn. Die kam dann auch nach einer Weile und ich sprang hinein.

Die Fahrt dauerte auch nicht lange und ich musste auch schon aussteigen. Dann stand ich vor dem Krankenhaus und lief zum Eingang. Hoffentlich lassen die mich zu Julius, dachte ich und hoffte nur das ich Glück hatte.

„Hallo können sie mir sagen wo die Intensivstation ist?“ fragte ich den Pförtner am Eingang.

Der erklärte mir dann wie ich gehen musste und nachdem er geendet hatte rannte ich auch schon los.

Nicht lange und ich stand vor einer dieser Krankenhaustüren und auf der stand Intensivstation.

Vorsichtig drückte ich gegen die Tür und sie gab nach. Als ich dann im Gang stand, sah ich mich erstmal um und ging vorsichtig den Gang entlang.

„Sagen sie mal junger Mann wo wollen wir denn hin?“ erschrocken drehte ich mich um und sah eine ältere Krankenschwester an.

„Entschuldigen sie bitte, aber ich wollte zu Julius. Er geht in meine Klasse und er ist mein bester Freund. Ich mach mir unheimlich Sorgen um ihn. Darf ich bitte zu ihm?“ toll gemacht lobte ich mich im stillen. Also im Lügen hätte ich jetzt eine Eins bekommen müssen und wie es schien kam man meiner Bitte auch nach.

„Na warte hier ich muss erst den leitenden Arzt fragen!“ daraufhin verschwand sie, hinter einer der Türen und ich stand weiterhin im Gang und wartete auf die Dinge die da kommen sollten.

Irgendwo hörte ich im Gang eine Tür schlagen und dann sah ich einen weißgekleideten Herrn auf mich zukommen.

„Na junger Mann, wie ich höre willst du zu Julius!“

Ich nickte nur, denn irgendwie hatte ich schon immer einen riesen Respekt vor diesen Weißkitteln.

„Er liegt zwar noch im Koma, aber es tut gut wenn vielleicht einer seiner Freunde mit ihm spricht! Hört sich jetzt seltsam an, junger Mann aber Menschen die im Koma liegen bekommen teilweise mit wenn jemand mit ihnen spricht. Wie ist denn überhaupt dein Name?“

„Ich heiße Thomas Konzel und bin Julius bester Freund.“

„Na dann komm mal mit!“

Ich folgte dem Arzt und er trat in einen Raum, in dem ich ihm folgte. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür, durch die wir eingetreten waren, sah ich auf eine Glaswand an deren einem Ende sich eine Tür befand. Durch die Glasscheibe konnte ich in den anderen Raum sehen. Dort stand ein Bett und um dieses herum eine Vielzahl an Geräten. Da zuckten Linien auf einigen Bildschirmen und ein ständiges Piepen war zu hören.

Mein Blick blieb an der Gestalt hängen, die in diesem Bett lag. Es war Julius und der sah von hier aus nicht besonders gut aus. Mir stiegen die Tränen in die Augen und liefen mir das Gesicht herunter.

„Julius es tut mir so leid. Hätte ich das doch nur gewusst von Dir und dem was du durch machen musstest.“ sagte ich leise zu mir.

„Na Thomas ich glaube er wird wieder gesund. Aber dazu braucht er Freunde die ihm helfen!“ sagte der Arzt leise zu mir und gab mir einen grünen Kittel den ich wohl anziehen sollte. Nachdem ich diesen Kittel angezogen hatte, durfte ich dann zu Julius. Der Arzt sagte nur er sehe nachher noch mal vorbei und ging. Ich selber ging in das Zimmer wo Julius lag und setzte mich auf den Stuhl der neben seinem Bett stand.

Als ich ihn dann vom nahen sah, kamen mir wieder die Tränen. Der Kopf war fast vollständig mit Binden umwickelt, nur das Gesicht war zu sehen. Sein Oberkörper war überall mit blauen Flecken bedeckt. Der untere Teil seines Körpers war mit einem Laken zugedeckt.

Er sah furchtbar aus und wenn ich so seinen Oberkörper ansah, musste er schon eine ganze Zeit lang gelitten haben. Ich Idiot und ich habe ihn in der Schule auch noch fertig gemacht und das nur weil ich mit meinen Gefühlen nicht klar kam.

Der große Tommy und schwul und um mir zu beweisen das es nicht so ist, habe ich nur jemanden gesucht den ich fertig machen konnte. Da kam mir Julius ganz recht…. Ohh Julius es tut mir so leid. Ich fing an zu weinen und merkte nicht dabei wie ich seine Hand in meine nahm. So saß ich eine ganze Weile da und heulte. Irgendwann wurde es besser und ich fing an, Julius alles zu erzählen was mir auf der Seele lag.

Auch erzählte ich ihm, dass ich schwul bin und dass ich gestern, weil ich mich selber dafür hasste, mein Leben ein Ende setzen wollte. Tja und wie er mich gerettet hatte und ich ihm dafür immer dankbar sein werde.

Während ich so erzählte, merkte ich plötzlich wie Julius Hand anfing zu zucken und dann ein Stöhnen von ihm kam. Ich wollte gerade aufspringen, als die Schwester die mir im Gang begegnet war, ins Zimmer stürmte und einen Knopf drückte. Kurz darauf kam der Arzt herein und fing an Julius zu untersuchen.

„Komm Junge du darfst jetzt nicht hier bleiben!“ dabei schob mich die Schwester in den angrenzenden Raum. Dort sah ich zu wie der Arzt Julius ansprach und dieser wohl ihm irgendwie antwortete, denn ich konnte nicht keinen Ton hören, dass Julius mit dem Arzt sprach. Es dauerte eine ganze Weile, aber dann kam der Arzt aus dem Zimmer und lächelte mich an.

„Er ist aufgewacht und schläft jetzt! Was hast Du denn gemacht?“ fragte er mich.

„Ich habe nur geredet und dann hat seine Hand plötzlich angefangen zu zucken.“

In mir reifte in dem Augenblick eine Idee, denn ich musste ihm helfen und da kamen jetzt meine Eltern ins Spiel.

„Ich muss jetzt nach Hause! Ich muss unbedingt mit meinen Eltern sprechen und ich bin morgen früh wieder hier! Darf ich doch?“ kam es fragend von mir,

„Natürlich! Ich glaube das hilft jetzt Julius mehr als alles andere!“

Daraufhin rannte ich aus dem Raum und dann aus dem Krankenhaus. Ich musste jetzt etwas tun, wovor ich solche Angst hatte, nämlich meinen Eltern alles erzählen. Aber das tat ich jetzt für jemanden den ich nie wieder im Stich lassen wollte. Und das wollte ich! Ich wollte das alles wieder gut machen was ich Julius je angetan hatte.

Ich rannte wie noch nie in meinem Leben nach Hause. Dort angekommen raste ich zum Arbeitszimmer meines Vaters und stand dann vor der geschlossenen Tür.

Als ich vor der Tür stand, kamen mir doch Zweifel, ob mein Vater mich verstehen würde, denn eines war ich mir bewusst, um Julius zu helfen, musste ich einen Schritt nach vorne tun. Das hieß für mich, ich musste mich meinem Vater und meiner Familie gegenüber outen.

Ich holte tief Luft und klopfte an.

„Ja herein!“ kam es aus dem Zimmer.

Ich trat ein, in das Zimmer meines Vaters und sah ihn hinter seinem Schreibtisch sitzen.

„Na Tommy was gibt es denn so wichtiges?“

„Paps ich muss mit Dir und Mam reden es ist wichtig. Wichtig für mich und für Julius.“

„Wer ist Julius?“

„Julius ist einer aus meiner Klasse und ich muss ihm helfen, oder besser gesagt wir.“

„Na nun komm erst mal und setz dich hin, ich hole deine Mam dazu.“

Er stand auf und ging aus seinem Zimmer. Ich setzte mich auf das Sofa und wartete.

Man wie soll ich nur beginnen? Ist ja auch egal ich werde das schon irgendwie alles erzählen. Hoffentlich verstanden sie mich.

Ich war so in Gedanken das ich nicht merkte, dass meine Eltern vor mir standen.

„Junge dein Vater sagte, das du etwas Wichtiges zu sagen hast?“

Erschrocken sah ich auf und konnte nur nicken. Jetzt war es so weit, für mich gab es jetzt kein zurück mehr. Aber der Gedanke an Julius und wie er da in dem Bett lag, ließ mich nicht los. Nein jetzt erst recht.

„Ja setzt euch erstmal! Bitte! Ich habe einiges zu erzählen und möchte das ihr versteht warum ich euch Bitte Julius zu helfen!“

Ich sah meine Eltern dabei an. Beide saßen mir gegenüber und mein Vater hatte seinen Arm um Mam gelegt und beide sahen mich ernst an.

„Ja ähmm um zu verstehen warum ich Eure Hilfe brauche muss ich wohl etwas weiter ausholen und es ist für mich nicht einfach, da ich euch auch etwas eher unangenehmes über mich eröffnen muss…..“

„Junge was auch immer du uns sagen willst, wir stehen zu dir und deine Geschwister genauso also du brauchst keine Angst zu haben!“ meine Mam sah mich dabei ernst an.

„Also wo soll ich jetzt anfangen….“

Na ja ich fing dann erst mal mit der Geschichte auf der Brücke an und als ich dann damit herausplatzte was ich auf dieser besagten Brücke eigentlich tun wollte kamen mir dann doch die Tränen.

„Junge warum das denn, wir sprechen doch über alles?“ meine Mutter stand auf und setzte sich neben mich, auf das Sofa und nahm mich in den Arm.

„Ich, ich mag keine Mädchen, wenn ihr versteht. Ich komm damit einfach nicht klar. Das ganze fing an als Marie mir einen Kuss gab und ich dabei überhaupt nichts empfand und dann sah ich in so einer Zeitschrift einen …nackten Mann…“ das letzte Wort flüsterte ich fast.

Meine Mutter drückte mich an sich und ich erzählte dann weiter. Wie ich mich gegenüber Julius benommen hatte, in der Schule und wie Leid mir dass alles jetzt tat und was ihm passiert war.

„Und nun wollte ich euch bitten, mir zu helfen! Ich will nicht, dass Julius in so ein Heim abgeschoben wird! Ihr könnt euch nicht vorstellen, was mir durch den Kopf ging, wie ich sein Zimmer gesehen hatte, wo nichts aber auch gar nichts vorhanden war. Keine Möbel, nur ein paar Holzkisten und dann war ich heute im Krankenhaus und als ich ihn so sah, da wusste ich das ich ihm helfen muss!“

„Thomas erst einmal zu Dir, wen du lieben wirst ob einen Mann oder eine Frau ist eine Sache die dich alleine etwas angeht. Wir deine Mutter und ich werden dich immer lieb haben, denn du bleibst unser Sohn.“ Dabei hockte sich mein Vater vor mich hin und zog mich zu sich.

„Und wir lieben dich genauso wie deine Geschwister. Wir sind eine Familie und stehen zueinander.“

„Aber ich dachte ich enttäusche euch! Ich bin schwul Pa und da hatte ich solche Angst und gestern, da konnte ich nicht mehr. Ich musste mich überall verstellen, auch vor euch und da wollte ich nur noch eins um euch nicht zu enttäuschen….“

„Das ist aber nicht der richtige Weg, Thomas. Jetzt gehst du den richtigen Weg und das tust du nur für Julius um ihn zu helfen. Ich bin stolz auf dich, dass du uns das gesagt hast. So und nun erzähl bitte, was du dir vorgestellt hast, um Julius zu helfen.“

„Also wir haben doch ein großes Haus und mein Zimmer ist doch groß genug, da ist doch genug Platz um ein Bett noch hineinzustellen. …was ich eigentlich möchte ist, ob wir nicht Julius aufnehmen können, damit er nicht in so ein Heim kommt.“

Nun war es raus und ich sah flehend meine Eltern an.

„MMMHH Junge da verlangst du aber eine ganze Menge von uns. Pass auf, ich bespreche das erst mal mit deiner Mutter und dann sprechen wir nachher weiter!“

Ich konnte nur nicken, zu mehr war ich nicht in der Lage und stand auf.

„Ich geh erst mal in mein Zimmer!“ sagte ich dann leise und ging aus dem Zimmer.

Vor dem Zimmer, wie nicht anders zu erwarten standen meine Schwester und mein Bruder und sahen mich groß an.

„Was geht denn hier ab?“ fragte mich mein Bruder.

„Kommt gehen wir in mein Zimmer, früher oder später werdet ihr es ja doch erfahren!“

Wir gingen nach oben in den ersten Stock wo unsere Zimmer sich befanden. Nachdem meine Geschwister und ich in meinem Zimmer standen, begann meine Schwester auch schon mir Fragen zu stellen.

Meine Schwester heißt mit Vornamen Silvia und ist jetzt 18 Jahre alt und mein Bruder Uwe ist schon zwanzig und studiert an der hiesigen Universität. Also war ich das jüngste Familienmitglied.

„Nun wartet doch mal, ich erzähl euch ja schon alles!“

Nachdem wir alle saßen, begann ich zu erzählen und als ich alles erzählt hatte, sah ich meine Geschwister vorsichtig an. Man kann ja nie wissen, wer von den beiden jetzt austickt. Aber nichts passierte außer das beide fast gleichzeitig aufstanden und mich in die Arme nahmen.

„Man und warum hast du nicht mit uns gesprochen.“

„Weil ich mich nicht traute und weil ich selbst erst einmal diese Erkenntnis verdauen musste.“

„Ja und wie man sieht hättest du daher auch einen Riesen Fehler gemacht wenn nicht Julius dort gewesen wäre! Also das mit Julius ist eine gute Idee und ich denke unser Schwesterherz wird mir da zustimmen!“ dabei sah mein Bruder meine Schwester an.

„Na klar du Heini, bin ich dafür und Julius könnte ja das Gästezimmer bekommen, dann hätte er ein eigenes Zimmer.“

Na Klasse und ich hatte mir so was von in die Hose gemacht, bei dem Gedanken meiner Familie zu sagen, dass ich schwul bin.

Ich musste dann feststellen, dass das was ich als ein großes Problem angesehen hatte gar nicht existierte. Tja Leute und was sagt mir das, vorher überlegen und nicht danach, wenn man unter der Brücke liegt.

Erleichtert atmete ich durch.

„So los Leute, ab nach unten zu unseren Eltern. Da werden wir jetzt ein Wort mitreden!“

sagte mein Bruder.

Tja und dann wurde doch gemeinsam diskutiert. Was dabei raus kam, na was wohl? Natürlich sollte Julius zu uns kommen und mein Vater war auch schon am telefonieren.

Julius

Als ich das nächste Mal wach wurde, war das eklige Piepgeräusch verschwunden. Ganz so klar war mir noch nicht wo ich war, aber das es sich um ein Krankenhaus handelte, konnte ich an der Einrichtung dann doch erkennen. Mein Schädel fühlte sich an, als wenn er in Watte gepackt wäre. Aber ansonsten konnte ich meine Hände und Füße bewegen. So mit mir und meiner Motorik beschäftigt bekam ich nicht mit das die Tür aufgemacht wurde und eine Schwester hereinkam.

„Na da ist ja jemand wach und wie fühlt man sich?“ lächelnd kam diese Person dann auf mich zu.

„Bitte keine Spritze, die vertrag ich nicht. Sie wissen ja bestimmt, das ich dagegen allergisch bin!“ kam es darauf von mir.

„Oh Witze kannst du also schon wieder reißen. Na da werde ich mal eine Ausnahme machen und keine Spritze verabreichen.“ lachend stand sie vor mir.

„Na da werden sich die anderen freuen das es dir schon besser geht.“

Wenn die wüsste wie es in mir aussah, dann würde sie bestimmt nicht lachen. Ich erinnerte mich nämlich daran, dass wenn es mir ja besser ging, ich bestimmt bald wieder bei meiner versoffenen Mutter sein würde. Und das glaubt mir war bestimmt kein so schöner Gedanke.

„Na ich werde mal jetzt Fieber messen und dann den Doktor holen. Der wollte dich nämlich noch untersuchen. Ach und eh ich es vergesse, draußen sitzt noch ein Junge der zu dir möchte.“

Ähh wie jetzt Junge und zu mir??? Ich musste wohl ein riesengroßes Fragezeichen in die Luft gemalt haben, denn die Krankenschwester fing wieder an zu lachen.

„Der Junge heißt Thomas und der war die letzten drei Tage, fast jeden Tag da und hat bei dir am Bett gesessen.“

„Wie bitte? Warum denn das?“

„Er hat sich richtig Sorgen um dich gemacht und daher hatten wir ihm erlaubt ab und zu bei dir zu sitzen!“

Ah ja der und Sorgen um mich machen. Der hatte mir jetzt noch gefehlt. So wie ich aussah und zum andern so befreundet waren wir ja nun auch nicht. Wie bitte und der saß noch hier bei mir am Krankenbett, wo ich voll gedröhnt mit irgendwelchen Mittelchen lag.

„Soll ich ihn rein holen?“

Na bitte wenn es ihm dann besser ging.

„Na dann lassen sie ihn mal da draußen nicht zu lange warten!“ sagte ich.

Als ob sie nur darauf gewartet hatte, verschwand der weiße Wirbelwind. Kurz darauf klopfte es an die Tür und dann steckte Thomas seinen Kopf in mein Krankenzimmer.

„He wie geht’s Dir heute?“ kam es von Thomas bevor er seinen ganzen Körper in das Zimmer schob und auf mich zukam.

Na ja gut, jetzt wo er da war freute ich mich schon etwas. Wenigstens einer, der sich um mich Sorgen machte.

„Mir geht’s ganz gut, den Umständen entsprechend wie man sieht!“

„Ich freu mich so, das es dir besser geht. Ich war jeden Tag, bis abends hier im Krankenhaus. Mein Vater hat mich in der Schule dafür entschuldigen lassen.“

„Thomas ich freu mich ja, dass du dir Sorgen gemacht hast! Aber was soll das? Ich versteh es nicht! Wenn ich hier raus bin, dann bin ich doch wieder meiner Mutter ausgeliefert! Oder meinst du irgendjemand wird mich da raus holen? Ich hasse diese Welt! Alles!“

Ich fing an zu weinen und mein Kopf fing an weh zu tun.

Plötzlich spürte ich eine Hand, die mir die Hand streichelte. Ich sah von Thomas runter zu meiner Hand und dann wieder zu ihm. Was soll das jetzt, ich brauche keine Streicheleinheiten, sondern Hilfe.

„Vielleicht kann ich dir helfen, wenn du es möchtest?“ fragend sah Thomas mich an.

„Das war jetzt klar, dass das kommen musste! Wie willst du mir helfen?“ dabei zog ich meine Hand zurück. Was dachte sich der Penner dabei? Will mir helfen! Mir war nicht mehr zu helfen, ohne Punkt und Komma.

„Du weißt ja nicht alles, Julius, was in der Zwischenzeit passiert ist!“

„Oha was soll denn das jetzt heißen? Ist meine Mutter an einer Alkoholvergiftung gestorben? Wenn es so ist, ist es auch egal.“

„ Nein sie ist im Knast! Julius ich weiß, ich kann das alles was ich dir angetan habe, nicht wieder gut machen. Ich will aber alles wieder in Ordnung bringen und dazu gehört, dass sich mein Vater um deine Angelegenheiten kümmert! Bitte gib mir doch eine Chance!“

Thomas schniefte und ich sah kurz zu ihm auf. Tatsächlich der kann ja heulen! Quatsch hatte er doch schon mal, aber irgendwie bekam ich jetzt doch ein schlechtes Gewissen, wie ich mit ihm sprach. Na gut ich gebe ihn mal die eine Chance, vereinbarte ich mit mir selbst.

„Um was kümmert sich denn dein Vater?“

„Also ich weiß nicht ob alles schon über die Bühne ist, aber wenn dann kannst du bei uns in deinem eigenen Zimmer wohnen!“ ängstlich sah mich Thomas an.

„Du? Dein Vater? Ähhhh….“ Irgendwie war ich plötzlich nicht fähig noch etwas zu sagen. Ich fing an zu heulen und konnte nicht aufhören und dann spürte ich wie sich jemand auf mein Bett setzte und mich vorsichtig an sich drückte.

Irgendwie war der Staudamm bei mir gebrochen und eine wahre Sintflut stürzte aus meinen Augen.

Sollte einmal in meinem kurzen Leben, ein Wunsch, an einer der vielen Sternschnuppen gerichtet, in Erfüllung gegangen sein????

„Ich werde immer für dich da sein Julius und dich beschützen. Nie wieder soll dir jemand wehtun….NIE WIEDER!“

„A..bbeer ..“ schniefte ich: „Warum?“

„Weil ich meinen Eltern alles erzählt habe auch das von deiner Mutter und von mir und noch viel mehr…“

Sag mal hat der Koks genommen, ging es in meinem Kopf rum. Das war doch nicht der Thomas den ich kannte. Koks das war gut, über diesen Gedanken fing ich an zu kichern.

„He was ist jetzt los…Julius alles in Ordnung?“

„Hihihihi Thomas ich HIHIIHII ich hab grade HIHIHII gedacht du HIHIHIHIHAHAHAHA das Du HIHIHI Koks HIHIHIH genom….HIHIHIHIHI men hastHIHIHIHI.“

„Nee wieso, so was hab ich noch nie gemacht!“ kam es ungläubig von ihm.

Der Gedanke war zu komisch und als ich Thomas seinen dämlichen Gesichtsausdruck dazu sah, musste ich noch mehr lachen. Leute es tat in dem Moment so gut und als ob Thomas endlich verstand fing auch er an zu Lachen.

Tja irgendwann habe ich mich wohl wieder beruhigt und Thomas auch und er erzählte mir dann alles, was seine Familie unternommen hatte.

„So ihr beiden das reicht jetzt aber für heute!“ hörte ich eine Stimme.

Thomas sprang auf und ich konnte die Person sehen.

„Papa!“ dabei rannte Thomas auf ihn zu. Na nun wusste ich wenigstens wer der Mann war.

Man ich konnte gar nicht hinsehen, so etwas hatte ich mir immer gewünscht! Eine Familie und Eltern die mich in den Arm nahmen. Na toll meine gute Stimmung war weg.

Weg geflogen, so schnell zerbrachen Träume.

Aber was war das, dieser Mann trennte sich von Thomas, kam auf mich zu, setzte sich auf mein Bett und sah mich ernst an.

„Wer ich bin weißt du ja und mein Name ist Stephan. Und du bist wohl der Julius?“

Ich nickte, aber irgendwie bekam ich jetzt keinen Ton raus.

„Na Thomas hat dir ja wohl gesagt, dass wir dir helfen wollen, Tja und es ist alles geklärt, du wirst bei uns einziehen!“

Mir wurde jetzt doch ganz schwummrig von dem was ich jetzt alles gehört hatte. Leute ein neues zuhause und keine besoffene Mutter. Ich war so was von glücklich, ich konnte das Gefühl gar nicht beschreiben. Dies mussten wohl Thomas und sein Vater auch mitbekommen haben denn sie grinste jetzt mich an und Stephan nahm mich kurz in den Arm.

Thomas

So Leute nun waren drei Wochen vergangen und Julius sollte aus dem Krankenhaus kommen. Ich war total aufgeregt, denn ich war gespannt wie Julius sein neues Zimmer gefiel. Ich hatte mit meinen Geschwistern das Zimmer neu tapeziert und dann hatten meine Eltern noch neue Möbel gekauft. Ich selber hatte Julius von meinem gesparten Taschengeld einen CD-Spieler gekauft. Heute war nun der große Augenblick für Julius, er würde das erste Mal sein neues zuhause sehen.

In der Schule sprach es sich sehr schnell rum, dass Julius zu mir ziehen sollte. Alle waren am Anfang ziemlich erstaunt, dass der größte Obermacker der Schule, Julius half. Jedenfalls ging es mir nie besser als in den letzten drei Wochen. Ich und Julius freundeten uns wirklich an und ich verliebte mich in diesen Jungen immer mehr. Nur ich wusste nicht, ob Julius auch schwul war, ich hoffte es insgeheim. So in Gedanken, hörte ich plötzlich ein Auto, dass die Auffahrt zu unserem Haus hochfuhr. Das mussten sie sein und ich rannte zur Haustür, um Julius zu empfangen. Als ich dann draußen vor dem Haus stand, sah ich schon einen strahlenden Julius aus dem Auto aussteigen. Man in meinem Bauch flatterten wohl in dem Moment tausend Schmetterlinge rum.

„Hi Thomas und zeigst du mir jetzt mein Zimmer?“ lachend kam er auf mich zu und drückte mich an sich. Himmel war das ein Gefühl, ich drückte ihn ebenfalls an mich und wollte, dass dies nie enden würde. Ein kleiner bitterer Beigeschmack blieb und das war die Frage ob Julius eventuell schwul ist. Meine Eltern standen mittlerweile auch bei uns und freuten sich mit uns.

„Na los Thomas, nun zeig Julius sein neues Heim und sein Zimmer!“ sagte lachend meine Mutter.

„Na dann komm mal mit. Was möchtest du zu erst sehen?“

„Mein Zimmer, du hast so ein Geheimnis darum gemacht! Jetzt möchte ich es sehen.“ kam es von Julius.

„Na dann folgen sie mir mein Herr!“ brummte ich im tiefsten Ton und zeigte mit meiner Hand auf die Haustür und dann rannten wir rein und die Treppe hoch.

„So das hier ist mein Zimmer, dass zeige ich dir nachher!“ dabei zeigte ich auf eine der Türen.

„Die Tür daneben führt in das Zimmer von Uwe und die andere zu Silvias Zimmer. Dein Zimmer ist dahinten.“ kaum hatte ich ihm gesagt wo sich sein Zimmer befand, stürmte auch Julius in die Richtung. Kurz davor blieb er stehen und drehte sich in meine Richtung.

„Thomas ich möchte, das du dabei bist wenn ich das erste mal mein Zimmer sehe! BITTTE!!“

dabei sah er mich mit einem Blick an, dass irgendwie traurig und dann doch soviel Glück widerspiegelte. Ich ging zu ihm und wir betraten gemeinsam sein Zimmer.

„WAAUUU das soll meins sein?“ flüsterte er.

„Julius, ja und ich habe auch noch eine Überraschung für dich!“ und ich ging zum Kleiderschrank und öffnete diesen. Ich hatte hier den CD-Spieler reingestellt gehabt, natürlich hatte ich ihn vorher noch in Geschenkpapier eingepackt. Diesen nahm ich nun aus dem Schrank und gab es Julius.

„Was für mich? Was ist denn da drin?“

„Na mach schon auf! Ich hoffe mein Geschenk gefällt Dir? „

Julius hatte wohl nur auf diese Worte gewartet, denn er riss das Papier runter und dann stand er da und seine Augen leuchteten wie zwei Sterne.

„Das ist für mich von dir?“

Ich konnte nur nicken.

„Danke Thomas! DDDAAANNNKKKEEE“ dabei sprang er an meinen Hals und drückte mich wieder an sich.

„Wer brüllt denn hier so?“ kam es in dem Augenblick von der Tür.

„Uwe, Thomas hat mir einen CD-Spieler geschenkt! Ich hatte noch nie so ein Ding!“

kam es von Julius.

„Ja und damit du auch was hören kannst, habe ich hier etwas!“ dabei winkte Uwe mit etwas eingepacktem in der Hand.

„WOW los wir probieren das Teil gleich aus!“

Julius war so was von glücklich und man sah ihm an, das er noch nie irgend etwas geschenkt bekommen hatte. Wie ein kleiner Junge wuselte er herum. Uwe half ihm erstmal beim auspacken des Gerätes während ich nach unten lief in die Küche, um uns etwas zum trinken zu holen.

„Na Sohnemann und wie gefällt Julius das Zimmer?“

Ich drehte mich um und sah in die Gesichter meiner Eltern, die lächelnd an der Küchentür standen.

„Ich habe so etwas noch nie erlebt. Er freut sich über Dinge die für mich selbstverständlich sind. Es ist schön ihn so zu sehen! So habe ich ihn all die Jahre in der Schule nicht erlebt.“ Dabei traten mir Tränen in die Augen.

„Danke, das ihr mir geholfen habt!“ dabei ging ich auf beide zu und umfasste sie mit meinen Armen.

„Thomas wir haben Julius auch ins Herz geschlossen. Wir werden alle ihm helfen müssen, denn ich denke es braucht bei ihm etwas Zeit bis er alles hinter sich gelassen hat und neu anfangen kann.“ sagte meine Mutter und drückte mich an sich.

„Nun los bring jetzt die Getränke hoch!“

Als ich hoch kam, hörte ich schon Musik aus Julius Zimmer. Als ich in sein Zimmer kam, sah ich Silvia, die mit Uwe ein großes Poster von Westlife an der Wand befestigte. Julius stand dabei und gab lautstark Anweisungen, wie das Bild angebracht werden musste. Ich musste grinsen über die Szene. Tja ich hatte doch wirklich Glück mit meinen Geschwistern.

Julius hatte mich entdeckt und kam auf mich zu gerannt.

„Thomas sieh mal, dass Poster hat mir Silvia geschenkt. Sieht das nicht irre aus?“

„Das sieht mehr als irre aus!“ lachte ich und sah Julius an.

„Und sieh mal da auf dem Schreibtisch, der Laptop den hat mir auch Silvia geschenkt! Zeigst du mir wie man mit dem Ding umgeht?“

„Na klar zeige ich dir das!“

Als dann das Poster an der Wand endlich befestigt war, saßen wir auf dem Boden und tranken erstmal etwas Cola.

Julius konnte das alles noch immer nicht so richtig fassen, denn er quasselte wie ein Wasserfall.

„ So Leute, kommt essen!“ kam es von unserer Mutter.

„Na los Leute, dann mal Essen fassen!“

Wir gingen alle runter wo meine Eltern schon im Esszimmer warteten.

„So dann setzt euch mal. Du Julius sitzt neben Thomas.“ Ich zog Julius dann mit mir zu seinem Platz und wir setzten uns.

„Julius!“ feierlich erhob sich mein Vater vom Tisch und sah ihn an.

„Willkommen zu Hause und wie ich sehe haben dich schon alle ins Herz geschlossen!“ dabei zwinkerte mein Vater mir zu. Ich merkte wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Oh Mist wenn das jetzt Julius mit bekam.

Der kicherte aber und sah mich an.

„Thomas warum wirst du denn so rot???“

„Ach nichts! Ist schon wieder weg!“

„Na Julius und wie gefällt dir dein Zimmer?“

Na Leute die Frage hätte meine Mutter besser nicht stellen sollen, denn wie aufgezogen fing Julius an über sein Zimmer zu schwärmen.

Der Redefluss hörte nicht mal beim Essen auf und alle mussten lachen über Julius und seinen Ausführungen.

Später am Abend saßen wir im Wohnzimmer und unterhielten uns.

Julius fing dann an zu gähnen, so dass wir dann langsam uns aufmachten um ins Bett zu kommen.

„Schlaf gut Julius und wenn was ist kannst du jederzeit zu mir kommen!“

Julius lag in seinem Bett und strahlte mich an.

„Danke Thomas für alles!“ kam es von ihm.

Das waren nur vier Worte die mir aber sehr viel bedeuteten.

„Das habe ich gerne gemacht! Schlaf gut!“ dabei schloss ich seine Zimmertür und ging in mein Zimmer.

Als ich dann in meinem Bett lag und langsam rüberdämmerte, war ich der glücklichste Junge auf der ganzen Welt.

Mit dem Bild eines strahlenden Julius schlief ich glücklich ein.

Julius

Man war das ein Tag und dann noch MEIN Zimmer. Ich lag in MEINEM Bett und war glücklich. Thomas war echt lieb und sein Geschenk, dass war der Ober Hammer.

So glücklich wie ich war schlief ich ein und dann kamen die dunklen Schatten aus den Ecken.

Irgendjemand schrie, davon wachte ich auf. Ich schlotterte am ganzen Körper. Nein bitte nicht, ich wollte es nie wieder erleben, aber die Realität hatte mich wieder. Zitternd lag ich in meinem Bett. Was hatte Thomas gesagt wenn was ist, könnte ich zu ihm kommen. Ich stand zitternd auf, denn ich brauchte jemanden der mich vor diesen Träumen beschützte. Der einzige der in Frage kam, war Thomas. Also machte ich mich auf und tastete mich durch den Flur. Vor der Tür von Thomas atmete ich einmal tief durch und öffnete leise die Tür. Nachdem die Tür auf war, schlüpfte ich durch diese durch und schloss dann diese leise.

Ich stand im Zimmer von Thomas und hörte ein leises schnarchen. Leise schlich ich zu seinem Bett und tastete über das Bett. Als ich Thomas Schulter ertastet hatte, rüttelte ich an dieser.

„Ja schon aufstehen!“ kam es von Thomas und er drehte sich zu mir.

„Nein ich bin es Julius! Ich… kann … nicht schlafen! Kann… ich bei Dir schlafen?“ flüsterte ich.

„Was? Julius? Na klar komm rein!“ dabei rückte er ein Stück beiseite und ich legte mich zu ihm.

Er legte mir vorsichtig die Decke über mich und schlang seine Arme um mich.

Ohhh wie gut das tat! Ich schlief wohl gleich ein und die Alpträume kamen nicht wieder zurück, dafür hatte ich einen anderen seltsamen Traum.

Ich saß wieder auf der Brücke und lies meine Beine in der Luft baumeln. Nebel wallte um mich herum und nahm mir die Sicht. Plötzlich hörte ich eine Stimme, die nach mir rief.

„Julius? Julius? Wo bist du?“

Irgendwie seltsam und dann sah ich einen Schatten im Nebel der sich langsam näherte. Durch den Nebel konnte ich nicht erkennen wer diese Person war. Ganz plötzlich lichtete sich der Nebel und nicht weit von mir stand ein Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Ganz tief in mir drin, wusste ich, dass ich vor diesem Mann keine Angst haben musste.

„Julius, mein Julius!“ dabei setzte er sich neben mich und sah mich an.

„Weißt du wie lange ich schon nach dir gesucht habe?“

„Nein woher denn?“

„Julius ich bin so froh dich hier zu sehen und wie ich sehe hast du diesen Ort nie vergessen!“

Fragend schaute ich den Mann an und antwortete dann:

„Es ist mein Lieblingsplatz, immer wenn es mir schlecht geht komme ich hierher. Ich weiß nicht warum, aber irgendetwas sagt mir das ich hier einmal sehr glückliche Momente hatte!“

„Ich weiß die hatten wir. Wir saßen oft hier und haben dem Sonnenuntergang zugesehen und du hast hier immer mit mir über alles geredet.“ dabei sah der Mann in die Ferne und ein Lächeln lag auf seinem Gesicht.

„Wer bist du?“

„Erkennst du mich nicht mehr?“

In diesem Augenblick wurde mir bewusst wer neben mir saß.

„Dad?“ ungläubig sah ich ihn an.

„Ja ich bin es!“

„Aber du bist doch t…“

„Julius ich bin hier um dir zu helfen!“

„Dad mir wurde geholfen. Thomas und seine Familie haben mich aufgenommen.“

„Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass es dir eine ganze Zeit davor nicht gut ging.“

„Dad du hast mich einfach mit dieser Frau alleine gelassen! Warum?“

„Julius ich war sehr krank. Ich wollte für dich stark sein und habe dir davon nichts erzählt. Aber als ich es dir erzählen wollte, da war es zu spät für mich, für uns!“

Tränen traten mir in die Augen.

„Dad ich mag den Thomas sehr!“

„Ja ich weiß! Deshalb bin hier um dir zu helfen!“

„Dad ist es immer so schlimm, wenn man jemanden gerne hat und nicht weiß wie man es demjenigen sagen soll?“

„Eine gute Frage! Julius manchmal macht man sich zu viele Gedanken, anstatt demjenigen zu sagen wie gerne man ihn hat.“

„Aber er ist doch ein Junge!“

„Ist es nicht egal ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, für den man mehr empfindet?“

Ich nickte stumm und sah in die untergehende Sonne, der Nebel hatte sich gelichtet. Der Himmel war ein einziges Inferno, die verschiedensten Rottöne zeichneten sich am Himmel ab.

„Julius und wie wäre es wenn du es ihm sagst!“

„Er würde es ja doch nicht verstehen!“

„Überleg mal Julius, warum Thomas damals von der Brücke springen wollte!“

Ich sah immer noch in die Ferne und begann zu überlegen.

„Dad …du meinst…?“

„Ja Julius, ich merke du hast verstanden!“

„Aber warum hat er nichts gesagt?“

„Er hat es dir gesagt, du hast nur nicht richtig zugehört. All die Dinge die er für dich getan hat, die hat er für dich getan! Um dir zu zeigen wie sehr er dich mag!“

„Aber Dad wie soll ich ihm DAS sagen?“

„Zeig ihm deine Gefühle, die du für ihn hast! Du weißt innen drin schon genau, wie du sie ihm zeigen kannst! Den ersten Schritt hast du gemacht und nun wird es Zeit das du den nächsten Schritt tust!“

„Das werde ich tun Dad!“

Mein Vater drehte sich zu mir und nahm mich in den Arm, zärtlich streichelte er mir durch mein Haar.

„Julius ich liebe Dich! Werde glücklich und beginn ein neues Leben, lass das alte zurück! Ich werde immer in deiner Nähe sein und auf dich aufpassen! Das ist ein Versprechen an Dich!“

Ich sah auf und sah in die Augen meines Vaters. Soviel Liebe lagen in diesen Augen, es war unbeschreiblich.

Still saßen wir noch eine ganze Weile dort und sahen der Sonne zu, wie sie hinter dem Horizont langsam verschwand.

„Dad..“ ich drehte meinen Kopf zu ihm, aber er war nicht mehr da.

„Dad… bitte komm zurück!“ schrie ich, aber niemand antwortete mir.

Thomas

Irgendjemand neben mir schrie, ganz fürchterlich. Langsam wurde ich wach und merkte dann, dass es Julius war der so schrie.

„Julius wach auf, es ist doch nur ein Traum!“

Julius schlug seine Augen auf und sah mir tief in meine Augen, wie in Zeitlupe näherte ich mich diesen Augen, diesem geliebten Gesicht.

„Thomas ich mag dich so gern!“ flüsterte Julius.

„Julius ich dich auch!“

Mehr brauchten wir nicht zu sagen. Alles was Julius sagen wollte, las ich in seinen Augen die mich immer noch anstrahlten.

Ganz langsam trafen sich unsere Lippen und wir versanken in einen langen Kuss.

Epilog

Julius ging es von Tag zu Tag besser. Nachdem wir uns endlich gefunden hatten und mein Traum Wahrheit wurde, nämlich Julius in meinen Armen zu halten, waren wir die glücklichsten Menschen.

Julius und ich gingen oft zu seinem Lieblingsort, den kennt ihr ja mittlerweile. Dort erzählte er mir dann auch von seinem eigenartigen Traum, in dem sein Vater mit ihm gesprochen hatte. Schon eine komische Geschichte, aber irgendwie glaubte ich ihm, dass sein Vater ihn in dieser Nacht gesucht und gefunden hatte. Und da war noch etwas, immer wenn wir auf dieser Brücke saßen und uns den Sonnenuntergang ansahen, hatte ich das Gefühl das wir nicht alleine waren.

Meine Eltern und auch meine Geschwister wissen, dass wir ein Paar sind. In der Schule waren wir unzertrennlich und durch Julius Hilfe konnte ich auch meine Zensuren verbessern.

Erst jetzt merkte ich, was mir die ganzen Jahre gefehlt hatte, MEIN JULIUS.

So jetzt werde ich diese Geschichte schließen und den Computer ausmachen. Ich sah zu unserem Bett in dem Julius lag und schon schlief.

„Schlaf gut mein Julius! Mein ein und alles! Ich Liebe Dich!“

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